Innovative Bemessungsstrategien in der industriellen Entwurfspraxis
Im Automobilbau sind Konstruktions- und Prozessparameter in einer frühen Entwurfsphase noch vage, ungewiss und teilweise unbekannt. Dieses Informationsdefizit kann mit Unschärfemodellen erfasst werden. Im Transferprojekt werden nicht-deterministische Simulations- und Bemessungsstrategien in der industriellen Entwurfspraxis des Automobilbaus erprobt. Die Anwendung nicht-deterministischer Simulationsstrategien führt zwangsläufig auf unscharfe Ergebnisse. Sie spiegeln die Schwankungsbreite von Parametern wieder, die die Grundlage sinnvoller technischer Entscheidungen bilden. Die Bemessung basiert entweder auf der inversen Lösung des Optimierungsproblems oder auf der Fuzzy-Optimierung.
Im Rahmen des Transferprojekts sollen die durch die TU Dresden bereitgestellten Lösungen adaptiert werden, um für die Prozesskette Tiefziehen - Crash bei unscharfer Datenbasis zuverlässige Entwürfe zu ermöglichen. Dies erfordert die Entwicklung praktikabler Schnittstellen und Visualisierungen für unterschiedliche Prozesse.
Die Bearbeitung des Transferprojekts stützt sich auf die wissenschaftlichen Methoden zur Forschung und Entwicklung numerischer Simulations- und Bemessungsstrategien. Ausgangspunkt der Simulations- und Bemessungsstrategien sind die Theorie der Fuzzy-Zufallszahlen, die Fuzzy-Set-Theorie, die Possibility-Theorie, die Stochastik und Methoden der explorativen Datenanalyse. Angewendet werden Konzepte, die von verallgemeinerten theoretischen Ansätzen zur Erfassung der Unschärfe ausgehen und Orts- und Zeitabhängigkeit der Parameter enthalten (Fuzzy-Stochastische Finite-Elemente-Methode).
Die Algorithmen werden in eine Softwareumgebung, welche die Voraussetzung für numerische Simulationen und Bemessungen mit unscharfen Daten ist, integriert.