TWIP4EU
Bei TWIP4EU handelt es sich um ein RFCS-gefördertes Forschungsprojekt, bei dem DYNAmore in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik, der ESI GmbH, der Faurecia Autositze GmbH sowie Swerea KIMAB und der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH ein neues Konstitutivmodell zur Berechnung von TWIP-Werkstoffen entwickelt.
Das Ziel des TWIP4EU-Projektes ist es, ein neues Konstitutivmodell für die komplexen Gefügezusammenhänge, die während der mechanischen Beanspruchung von TRIP-Werkstoffen das Deformationsverhalten dominieren, abzuleiten. Das zu entwickelnde Modell soll in kommerzielle Finite-Elemente-Software implementiert werden, um zeitnah eine Verfügbarkeit für den industriellen Einsatz zu gewährleisten. Es wird erwartet, dass die Verfügbarkeit durchgängiger Simulationsmethoden die Markteinführung entsprechender Werkstoffe, vorzugsweise in der Automobilindustrie, sinnvoll begleiten und sogar beschleunigen kann. Die angestrebten Forschungsergebnisse sollen darüber hinaus auch sicherstellen, dass das Crashverhalten von TWIP-Stählen besser beschreibbar. Weitere Teilziele sind die detaillierte experimentelle und mikromechanik-basierte, simulative Analyse des Deformationsverhaltens von TWIP-Stählen hinsichtlich anisotropem Werkstoffverhalten, nichtlinearer Belastungspfade, des Bauschinger-Effekts sowie die Validierung des entwickelten makromechanischen Modells in Hinblick auf die Abbildung komplexer, virtueller Umformprozesse einschließlich der Rückfederung.
- TWIP4EU verfolgt einen neuen Ansatz, um das komplexe Verformungsverhalten von TWIP-Stählen auf Makro-Ebene abzubilden, wobei die beschreibenden, mikromechanischen Größen als interne Variablen des Werkstoffmodells fungieren.
- Ein weiterer, sehr innovativer Ansatz ist die Verwendung von virtuellen Experimenten auf der Mikroskala, um echte, herkömmliche Experimente für Blechwerkstoffe zu ergänzen.
- Schließlich wird durch die experimentellen Untersuchungen auch erwartet, ein tieferes und verbessertes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge der Mikrostrukturentwicklung von TWIP-Stählen während der Verformung zu schaffen. Zu diesem Zweck werden neue Methoden, wie die experimentelle in-situ-EBSD (Electron Backscatter Diffraction) eingesetzt und mit modernen Simulationsstrategien auf Basis der spezifischen Mikrostruktur eines TWIP-Stahls kombiniert.